Buddhismus in Thailand

7 Farben  -  7 Wochentage

Jeder Wochentag besitzt eine eigene Farbe, da nach Annahme gläubiger thailändischer Buddhisten bestimmte  Ereignisse im Leben des Buddha an bestimmten Wochentagen passierten. Die Farben sind von den Planeten abgeleitet, die auch diesem jeweiligen Wochentag zugeordnet sind.  Daraus ergeben sich  Bräuche wie das Tragen von dafür vorgesehener Kleidung und Uniformen, vor allem an Schulen und öffentlichen Institutionen.

In den letzten Jahren hat diese Tradition (also das Tragen einheitlich gefärbter Kleidung) aber stark abgenommen, an vielen Orten ist sie gänzlich verschwunden
Dagegen ist die Zuordnung der Buddhas nach Farben nach wie vor immer noch  aktuell. Bei sehr vielen Hausaltären sieht man neben der großen Haupt-Buddha-Statue ganz häufig die kleineren Tages-Buddhas, die dem jeweils an diesem Wochentag Geborenen gehören.

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Der Buddhismus, begründet durch Siddhartha Gautama, den historischen Buddha im 6. Jhd. vor unserer Zeitrechnung in Indien, findet vor allem auf dem südostasiatischen Festland Verbreitung und gilt als die Hauptreligion in Thailand, Myanmar, Kambodscha, Laos und Vietnam.  Dabei handelt es sich vor allem um den Theravada-Buddhismus, die zuerst entstandene Form der Religion. Sie wird auch Hinayana Buddhismus genannt, was soviel wie „kleines Fahrzeug“ bedeutet, also ein Fahrzeug, in dem nur einer fahren kann.

Die andere Hauptrichtung nennt sich Mahayana. Sie kommt vor allem in Vietnam, und auch in  China, Korea und Japan vor und sie zielt darauf ab, dass bereits Erleuchtete nicht sofort ins Nirwana eingehen, sondern den immer noch danach Strebenden helfen, ebenfalls diesen Zustand der Erleuchtung zu erreichen. Sie wird auch Mahayana Buddhismus genannt, was soviel wie „großes Fahrzeug“ bedeutet, also ein Fahrzeug, in dem viele mitfahren können.

 

Der Mittelpunkt der buddhistischen Religion in Thailand ist das Wat. Es ist zugleich Kloster und Kirche.

Auch das kleinste Dorf hat sein eigenes Wat. Geschätzt gibt es ca. 32000 Wat im ganzen Land. Nach buddhistischem Brauch sollte jeder thailändische Mann einmal in seinem Leben als Mönch in ein Wat gehen. Normalerweise  sind nur Äbte auf Lebenszeit im Kloster, die anderen Mönche sind nicht zwingend für immer im Wat, viele sind es eben nur auf Zeit.
Die Mönche unterliegen (wie auch bei uns) einem strengen Zölibat, welches sogar jede körperliche Berührung mit Frauen untersagt. Allerdings gilt diese Regelung nur solange, wie ein Mann als Mönch im Wat ist. Das heißt, er kann als Mönch auch verheiratet sein.


Um gutes Karma zu gewinnen, also um immer weiter gute Taten anzuhäufen, geben viele gläubige Buddhisten den in aller Frühe in bestimmter Ordnung duirch die Straßen wandelnden Mönchen zu Essen (meist Reis) und Trinken, um Ihnen Frühstück und weitere Speisen für den Vormittag zu geben. Im Buddhismus gibt es keine Kirchensteuer. Die Mönche sind also auf die Spenden angewiesen. Erwähnt sei,  dass Buddhisten im allgemeinen  auch noch Riten anderer Glaubensrichtungen nachgehen dürfen..
Der Tagesrhythmus der Mönche beginnt mit dem Aufstehen bei Sonnenaufgang  (ca. 04:00 Uhtr), geweckt mit einer Glocke

Der Tagesablauf der Mönche wird gegliedert durch vier Tätigkeiten:   Almosen sammeln, Gebete, Meditation und dem Studium der Buddhistischen Schriften.

 

 

San Phra Phum - Die Geisterhäuschen

 

 

Die San Phra Phum , was soviel wie „Schrein der Erd-Geister“ bedeutet; sind meist kleine, im Einzelfall aber bis zur Größe eines 1-Familien- Hauses reichende Holzhäuschen und sind, außer in Thailand, auch in den anderen buddhistischen Ländern  Südostasiens verbreitet  Dabei handelt es sich um Reste  verbleibender Traditionen eines alten animistischen Glaubens. Im Laufe der Zeit  hat sich eine Koexistenz mit dem Buddhismus herausgebildet
Alsbald ein Grundstück bebaut wird, werden Geisterhäuschen errichtet, um damit die Phra Phum-Geister, welche hier gewohnt haben, für den Verlust ihrer Heimstatt zu entschädigen und zu besänftigen. Sie erhalten mit  dem San Phra Phum eine neue Wohnstätte.
An besonders eigenartigen, oft heiligen Orten wie Höhlen, Felsen oder seltenen bzw. auffälligen Bäumen finden sich ebenfalls Geisterhäuschen